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PDF Ebook Der Partner, by John Grisham

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Der Partner, by John Grisham

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Der Partner, by John Grisham

Über den Autor und weitere Mitwirkende

John Grisham hat 32 Romane, ein Sachbuch, einen Erzählband und sechs Jugendbücher veröffentlicht. Seine Bücher wurden in mehr als 40 Sprachen übersetzt. Er lebt in Virginia.

Leseprobe. Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Rechteinhaber. Alle Rechte vorbehalten.

1 Sie spürten ihn in Ponta Porã auf, einem verschlafenen Nest in Brasilien, an der Grenze zu Paraguay, einer Gegend, die auch heute noch einfach nur das Grenzland genannt wird. Sie stellten fest, daß er zurückgezogen in einem Ziegelsteinhaus in der Rua Tiradentes lebte, einer breiten Straße mit Bäumen auf dem Mittelstreifen und einer Horde barfüßiger Jungen, die Fußball spielend über das heiße Pflaster tobte. Sie stellten fest, daß er, soweit sie erkennen konnten, allein lebte. Während der acht Tage, die sie auf der Lauer lagen und ihn ausspähten, kam und ging gelegentlich eine Putzfrau. Sie stellten fest, daß er ein angenehmes, aber keineswegs luxuriöses Leben führte. Das Haus strahlte Bescheidenheit aus und hätte jedem x-beliebigen einheimischen Kaufmann gehören können. Der Wagen, ein 1983er Käfer, Massenfabrikat, in São Paulo gebaut, war rot, sauber und auf Hochglanz poliert. Ihr erstes Foto von ihm war ein Schnappschuß, der ihn hinter dem Tor zur Auffahrt seines Hauses beim Einwachsen des Käfers zeigte. Sie stellten fest, daß er abgenommen hatte. Die hundertfünfzehn Kilo, die er mit sich herumgeschleppt hatte, als er zum letztenmal gesehen worden war, waren verschwunden. Sein Haar und seine Haut erschienen dunkler; sein Kinn war vergrößert und seine Nase verfeinert worden. Perfekte plastisch-kosmetische Korrekturen des Gesichts. Sie hatten dem Schönheitschirurgen in Rio, der zweieinhalb Jahre zuvor die Operation vorgenommen hatte, ein kleines Vermögen für die Informationen bezahlen müssen. Sie spürten ihn nach vier Jahren ebenso gewissenhafter wie ermüdender Suche auf, vier Jahren, in denen sie sich in Sackgassen verrannt hatten, vier Jahren kalt gewordener Spuren und falscher Hinweise, vier Jahren, in denen viel Geld geflossen war und, wie es schien, gutes Geld schlechtem hinterhergeworfen worden war. Aber sie fanden ihn. Und sie warteten. Anfangs drängte sie alles zum schnellen Zugriff, drängte es sie, ihn zu betäuben und in ein sicheres Haus nach Paraguay zu schmuggeln, ihn zu schnappen, bevor er sie sah oder bevor ein Nachbar argwöhnisch wurde. Aber nach zwei Tagen beruhigten sie sich und warteten. Sie hielten sich, wie die Einheimischen gekleidet, an verschiedenen Stellen entlang der Rua Tiradentes auf, tranken Tee im Schatten, mieden die Sonne, aßen Eis, unterhielten sich mit den Kindern und beobachteten sein Haus. Sie folgten ihm, wenn er zum Einkaufen in die Innenstadt fuhr, und sie fotografierten ihn über die Straße hinweg, als er die Apotheke verließ. Auf einem Obstmarkt schoben sie sich so nahe an ihn heran, daß sie hören konnten, wie er sich mit einem Verkäufer unterhielt. Er sprach ein ausgezeichnetes Portugiesisch, mit einem kaum wahrnehmbaren Akzent eines Amerikaners oder eines Deutschen, der sich große Mühe mit dem Erlernen der Sprache gegeben hatte. Er bewegte sich schnell und zielstrebig durch die Innenstadt, erledigte seine Einkäufe und kehrte nach Hause zurück, wo er das Tor sofort wieder hinter sich abschloß. Sein kurzer Ausflug zum Einkaufen lieferte ein Dutzend guter Fotos. In seinem früheren Leben hatte er gejoggt; aber in den Monaten vor seinem Verschwinden war seine Laufleistung in dem Maße geschrumpft, wie sein Gewicht nach oben gegangen war. Jetzt, wo sein Körper sich am Rande der Auszehrung bewegte, waren sie nicht überrascht, ihn wieder laufen zu sehen. Er verließ sein Haus, schloß das Tor hinter sich ab und bewegte sich in langsamem Trab die Rua Tiradentes hinunter. Neun Minuten für die erste Meile, als die Straße völlig gerade verlief und die Häuser weiter auseinander rückten. Am Stadtrand ging das Pflaster in Schotter über, und ungefähr in der Mitte der zweiten Meile war sein Tempo auf acht Minuten pro Meile gestiegen, und Danilo war ganz hübsch ins Schwitzen geraten. Es war Oktober, um die Mittagszeit, die Temperatur betrug ungefähr fünfundzwanzig Grad, und er wurde noch schneller, als er vorbei an einer kleinen, mit jungen Müttern überfüllten Klinik und vorbei an einer kleinen Kirche, die die Baptisten gebaut hatten, die Stadt verließ. Die Straßen wurden staubiger, als er mit sieben Minuten pro Meile in die offene Landschaft lief. Er nahm die Sache mit dem Laufen sehr ernst, ein Umstand, der sie mit tiefer Genugtuung erfüllte. Danilo würde ihnen praktisch in die Arme laufen. Am Tag, nachdem sie ihn zum erstenmal zu Gesicht bekommen hatten, wurde von einem Brasilianer, der Osmar hieß, eine kleine, heruntergekommene Hütte am Rand von Ponta Porã gemietet, und innerhalb kurzer Zeit trudelte der Rest des Verfolgerteams dort ein. Es bestand zu gleichen Teilen aus Amerikanern und Brasilianern, wobei Osmar die Befehle auf portugiesisch gab und Guy Kommandos auf englisch zu bellen pflegte. Osmar beherrschte beide Sprachen und fungierte als so etwas wie der offizielle Dolmetscher des Teams. Guy kam aus Washington. Er war ein ehemaliger Secret-Service-Mann, angeheuert, um Danny Boy zu finden, wie sie ihn unter sich nannten. Manche Leute hielten Guy für ein Genie auf seinem Gebiet. Gesichtslos und ohne Spuren zu hinterlassen, war Guy ein Mann ohne Vergangenheit. Sein fünfter Einjahresvertrag, Danny Boy aufzuspüren, lief, und für das Ergreifen der Beute winkte ihm ein hübscher Bonus. Obwohl er es stets gut zu verbergen wußte, drohte Guy unter dem Druck, Danny Boy nicht finden zu können, über die Jahre langsam den Verstand zu verlieren. Vier Jahre und dreieinhalb Millionen Dollar. Und nichts, was man hätte vorweisen können. Aber jetzt hatten sie ihn aufgespürt. Osmar und seine Brasilianer hatten nicht die geringste Ahnung von Danny Boys Sünden, aber jeder auch nur halbwegs mit Verstand Begabte konnte sehen, daß er untergetaucht sein und sich mit ihm entschieden zu viel Geld in Luft aufgelöst haben mußte. Osmar hatte rasch gelernt, keine Fragen zu stellen. Guy und die Amerikaner hatten zu diesem Thema nichts zu sagen. Die Fotos von Danny Boy wurden auf zwanzig mal fünfundzwanzig vergrößert und an eine Wand in der Küche der heruntergekommenen kleinen Hütte geheftet, wo sie wieder und wieder von Männern mit harten Augen verbissen studiert wurden, Männern, die Kette rauchten und angesichts der Fotos die Köpfe schüttelten. Sie flüsterten miteinander und verglichen die neuen Fotos mit den alten, denen aus seinem früheren Leben. Dünnerer Mann, eigenartiges Kinn, andere Nase. Sein Haar war kürzer und seine Haut dunkler. War es wirklich ihr Mann? Sie hatten das alles schon einmal durchgemacht, in Recife, an der Nordostküste, neunzehn Monate zuvor, wo sie eine Wohnung gemietet und ebenfalls Fotos an einer Wand betrachtet hatten, bis beschlossen wurde, den Amerikaner zu greifen und seine Fingerabdrücke zu überprüfen. Falsche Fingerabdrücke. Falscher Amerikaner. Sie pumpten noch ein paar Drogen mehr in ihn hinein und entsorgten ihn in einem Straßengraben. Sie scheuten davor zurück, allzu tief in das gegenwärtige Leben von Danilo Silva einzudringen. Wenn er tatsächlich ihr Mann war, dann verfügte er ausreichend über Geld. Und Bargeld, das wußten sie, wirkte bei den einheimischen Behörden stets Wunder. Jahrzehntelang hatten sich Nazis und andere Deutsche, die sich in Ponta Porã eingenistet hatten, mit Bargeld ausgesprochen erfolgreich Schutz erkaufen können. Osmar wollte einen schnellen Zugriff. Guy sagte, sie würden warten. Am vierten Tag verschwand er urplötzlich, und sechsunddreißig Stunden lang herrschte in der heruntergekommenen kleinen Hütte ein ziemliches Chaos. Sie sahen noch, wie er in den roten Käfer stieg. Er hatte es eilig, lautete der Bericht. Er raste durch die Stadt zum Flughafen, ging im letzten Augenblick an Bord einer kleinen Maschine, und weg war er. Sein Wagen blieb auf dem einzigen Parkplatz des Flugplatzes zurück, wo sie ihn in den nächsten Tagen keine Sekunde aus den Augen ließen. Das Flugzeug flog mit vier Zwischenlandungen in...

Produktinformation

Taschenbuch: 464 Seiten

Verlag: Heyne; Auflage: 13. (1. September 1999)

Sprache: Deutsch

ISBN-10: 9783453151659

ISBN-13: 978-3453151659

ASIN: 3453151658

Größe und/oder Gewicht:

11,8 x 4 x 18,7 cm

Durchschnittliche Kundenbewertung:

4.3 von 5 Sternen

388 Kundenrezensionen

Amazon Bestseller-Rang:

Nr. 83.836 in Bücher (Siehe Top 100 in Bücher)

Nachdem ich nun 4 Grishams in 3 Wochen gelesen habe, hat mir der Partner am besten gefallen. "Die Akte" habe ich nicht zu Ende gelesen, hat mir nicht gefallen. "Das Urteil" fand ich auch ziemlich gut und "Die Firma" ist auch empfehlenswert. Alternativ lese ich Michael Crichton, empfehlenswert ist da vor allem "Enthüllung" von M. Crichton, jedoch nicht vergleichbar mit Grishams Storys. Aber schön einfach zu lesen (Grisham und Crichton), deshalb. Wer Grisham-Bücher kennt: Immer der selbe Mist, aber ich mags eben. Da wird man nicht sonderlich überrascht und das Hirn muß überhaupt nicht arbeiten, so macht lesen (manchmal) eben auch Spaß.

Der Anfang dieses Buches ist ja noch sehr spannend, doch zum Ende hin ist eigentlich immer mehr absehbar, dass jemand sich von jeder Strafe freikaufen kann. Da täuscht ein junger Anwalt seinen Tod vor um an 90 Millionen Dollar zu gelangen. Dies gelingt ihm auch und mit diesem Vermögen taucht er dann in Brasilien unter. Das Geld legt er gut an und als er begreift, dass er sein ganzes Leben auf der Flucht sein würde, plant er sich entdecken zu lassen.Dann folgen Dinge, die man eigentlich nicht mehr so ganz versteht. Er hat Beweismittel, die bis in höchste Regierungskreise gehen und geht mit jedem Ermittler einen Deal ein. Eine Anklage nach der anderen wird gegen ihn eingestellt. Er ist ja bereit die 90 Millionen zurück zu zahlen, den Großteil der Zinsen darf er aber behalten.Sicherlich ein spannendes Buch, welches aber mit der Realität wenig zu tun haben dürfte.

Vor 4 Jahren inszenierte er seinen Tod, doch bald ist klar, dass mit Paul Lanigan auch 90 Millionen Dollar verschwunden sind. Jetzt endlich konnte man ihn in einem Dorf im tiefsten Brasilien ausfindig machen und verhaften. In die Staaten zurückgebracht verständigt Lanigan seinen ehemaligen Freund Sandy Mc Dermott, der ebenfalls Anwalt ist, und bittet ihn, die Verteidigung zu übernehmen. Nach und nach entpuppt sich der vorgetäuschte Tod als Notlösung, um die 90 Millionen Dollar nicht zu klauen, sondern sicherzustellen. Denn das Geld ist alles andere als sauber ...Der vorliegende Roman von Grisham zeigt einmal mehr das Ausnahmetalent des Autors, sehr komplexe und verstrickte Handlungen so zu schreiben, dass man nie den Faden verliert. In diesem Fall sind es zahlreiche Rückblenden, die mehr und mehr klar machen, dass Paul Lanigan eben nicht jener Bösewicht ist, für den ihn alle halten. Spannende Lektüre!

Ein spannendes Buch von Grisham mit überraschender Wendung. Rechtsanwalt Patrick hat sein altes Leben satt und verschwindet. Er täuscht seinen Tod vor und klaut 90 Millionen Dollar. Es ist spannend und amüsant, die Aufdeckung seines pfiffigen Planes zu verfolgen. Ein Stern Abzug, weil in dem kindle-Buch sehr oft das "ck" durch ein "kk" ersetzt wurde, was in meinen Augen den Lesefluss erheblich stört und eine absolute Frechheit ist, denn das E-Book wird einemnicht gerade hinterher geworfen. Ich bin absoluter E-Book-Fan (schlechte Augen), aber die Qualität lässt noch oft sehr zu wünschen übrig!

Nachdem ich nach "Die Firma", "Die Aktie" und "Die Jury" lange Zeit nichts mehr von Grisham gelesen habe, habe ich "Der Partner" als Urlaubslektüre mitgenommen.Wie fast in allen Romanen von Grisham muß man sich durch etliche Namen lesen und diese auch behalten. Die Handlung scheint ziemlich einfach zu sein: Der Anwalt Patrick Lanigan ist Partner einer renommierten Anwaltskanzlei in Mississippi. Er täuscht seinen Tod vor und verschwindet mit 90 Mio. USD. Nach einigen Jahren findet man ihn - trotz neuer Identität - und seine Vergangenheit holt ihn ein.In diesem Justizthriller geht es um Korruption, advokatische Winkelzüge und Strategie - und wie es scheint, hat Lanigan an wirklich alles gedacht, oder?!?Ein spannendes Buch voller sich stets ändernder Tatsachen, gespickt mit juristischen Strategien und leider einem etwas unerwarteten Ende ...Nicht so fesselnd wie die anfangs genannten Bücher des Autors aber genauso lesenswert.

Ein Leben auf der Flucht ist sehr anstrengend. Ständig der Blick über die Schulter. Danilo tritt die Flucht nach vorne an und stellt sich seinen Verfolgern. Er will wieder ein normales Leben führen. Aber dazu muss er mit der Vergangenheit aufräumen.

mit viel Würze u. Spannung. Irgendwie bekommt man Sympathie für Daniel Silva obwohl die Hauptfigur viel kriminelleEnergie an den Tag legte. Deshalb tat mir Silva am Ende leid, hat er doch so viele schmerzhafte Stadien durchlitten.Möchte den Schluß nicht verraten, aber ich hätte mir für ihn einen besseren Ausgang gewünscht. “ Der Partner “ wird von mir mit großer Kaufempfehlung bewertet !!! 10 Sterne :-) von 5....

Ein ausgezeichneter Justiz-Roman, wie man es von John Grisham kennt, mit sehr durchdachtem Plot, sehr realistisch erzählt. Unterscheidet sich von anderen seiner Romane dadurch, dass man manchmal ins Schmunzeln gerät, weil die Hauptfigur so genial agiert. Dennoch hatte ich nicht den Eindruck einer übertriebenen Geschichte. Das Ende hat mir sehr gut gefallen, weil es genau diesen Eindruck verhindert. Empfehlenswert für alle, die Romane über Anwälte und die Justiz mögen, bei denen die Möglichkeiten des Justizsystems überraschend aufgezeigt werden. Auch die Themen Liebe und Träume von der Flucht aus dem Alltag kommen deutlich zum Zug. Insgesamt sehr spannend und unterhaltsam.

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